Das Angebot hat den Fokus auf die Themen Ernährungsarmut im Kontext von Kinderarmut sowie den Kompetenzerwerb bzgl. der eigenständigen Zubereitung verschiedener Speisen und der Erweiterung des Bewusstseins für die Herkunft und Verarbeitung von Produkten und Zutaten, verschiedene gesunde Zubereitungsweisen und mögliche Alternativen sowie den Zusammenhang zwischen Ernährung und Umweltschutz. Mit den Kindern wurden eigene Gerichte zubereitet, die sie dann in der Gruppe essen konnten. Die Gerichte wurden von den Kindern ausgewählt, die Rezepte wurden eigenständig recherchiert und die Einkaufslisten geschrieben. Fertigprodukte wurden möglichst vermieden, entsprechend mussten die Kinder Lösungen finden, wie z.B. Ketchup oder Brot hergestellt werden konnten. Zu Beginn jedes Ferientags wurden die Produkte besprochen und Hintergrundwissen zu den Zutaten und der Wahl der Zutaten vermittelt. Gemeinsam wurde der Preis der Zutaten geschätzt, um den Kindern zu zeigen, dass gesunde und nachhaltige Ernährung günstig sein kann.
Mit dem Angebot wurde das übergeordnete Ziel verfolgt, den Auswirkungen der Kinderarmut und der damit einhergehenden Ernährungsarmut zu begegnen. So wurden mit den Kindern die notwendigen Kompetenzen erarbeitet, um sich gesund und nachhaltig ernähren zu können und diese Kompetenzen auf ihren Alltag zu übertragen, um künftig, sich eigenständig gesund zu ernähren. Selbstwirksamkeitserfahrungen und Partizipation waren wesentliche Bestandteile des Angebots. Die Kinder konnten ihre eigenen Ideen, Vorlieben und Lebenswelten in das Angebot miteinbringen und das Angebot so selbst gestalten, wodurch den Kindern ermöglicht wurde, sich selbst als wirksam zu erleben. Dadurch wurde das Selbstvertrauen der Kinder gefördert und neue Interessen entdeckt.
Wichtige Grundvoraussetzungen war, wie bereits erwähnt, dass die Kinder bei dem Angebot sich und ihre Lebenswelt immer miteinbringen konnten, das heißt, die Kinder bestimmten, was gekocht wurde und bereiteten die Speisen selbst zu. Die Erwachsenen agierten lediglich im Hintergrund und unterstützten dort, wo es erforderlich war. Die Kinder arbeiteten entsprechend weitgehend eigenständig und unterstützten sich gegenseitig im Team. Folgende Speisen wurden u.a. zubereitet: Polenta mit Ratatouille, Möhrensalat, Süßkartoffelpüree mit Pfifferlingrahmsauce, Tiramisu, Burger (selbst Brot gebacken), selbstgemachte Pommes, Pancakes, selbstgemachter Melonen-Minz-Eistee, Wareniki etc.
Das Angebot fand in den Räumlichkeiten des SFCV bei der VELTINS-Arena statt und von einer freiwilligen Kraft des SFCV zusätzlich unterstützt. An insgesamt 6 Tagen konnten 12 Kinder aus Gelsenkirchen im Alter von 7 bis 12 Jahre an dem Angebot teilnehmen. Gefördert wurde das Angebot von der Stiftung Schalke hilft!
Als besonderes Highlight wurde mit den Kindern selbst Erdbeermarmelade hergestellt. Hierzu ist die Gruppe gemeinsam zu einem Erdbeerfeld in Gelsenkirchen gefahren, hat dort etwa 10 kg Erdbeeren gepflückt und diese zurück zum SFCV gebracht, wo zusammen Marmelade gekocht wurde. Es wurde so viel Marmelade hergestellt, dass die Kinder für ihre Familien und sich selbst Gläser mitnehmen konnten, worüber sie sich sehr gefreut haben. Außerdem wurde für den Ausflug zum Dümmer-See und für die anderen Kinder, die zu diesem Ausflug mitgekommen sind, Laugengebäck und Muffins gebacken. Hierzu mussten die Kinder aus dem Ferienprogramm für 40 Kinder selbst den Teig machen, kneten, rühren, messen, Eier trennen, backen und die Zeit im Ofen überwachen. Die Rückmeldungen der anderen Kinder am nächsten Tag waren sehr positiv, entsprechend groß war natürlich der Stolz bei der Koch-Gruppe, die auch zum Ausflug mitkommen durfte.
Hier einige Bilder aus dem Sommerferienangebot. Zu sehen ist, wie die Kinder selbst Erdbeeren gepflückt haben, um anschließend Marmelade zu machen und wie die Kinder den Film Ratatouille schauen, weil sie zuvor Ratatouille selbst gekocht und gegessen haben. Außerdem ist das Ergebnis der Vorbereitungen für den Tagesausflug zu sehen: die selbstgemachten Laugenstangen und Zitronenmuffins.